Vier Becken Brunnen - Chemnitz, 2018
Mittelpunkt des neuen Marktbrunnens ist ein nicht sichtbares, unterirdisches 4. Becken. Dieses Becken wird vom Platz mit einer sanften Wölbung überdeckt, wodurch ein verborgener „Klangraum“ entsteht. Wenn die Wölbung begangen wird, ergeben sich neue, leicht veränderte Perspektiven auf den umgebenden Stadtraum. Drei sichtbare und unterschiedlich tiefe Wasserbecken aus hochglanzpoliertem Edelstahl sind bündig in Blöcke aus gestocktem Beton eingebettet, die als Sitzfläche dienen. Die präzise gearbeiteten Becken kontrastieren bewusst mit ihren rauen „Rahmen“. Die Wasserflächen spiegeln ausschnitthaft die Umgebung des Chemnitzer Marktplatzes wider, strahlen Ruhe aus und laden zum Verweilen ein. Durch Fugen dringt das Geräusch des in das 4. Becken herabfließende Wassers aus der Tiefe. Bruchstücke einer Unterhaltung von auf den Beckenrändern Sitzenden können durch diese Fugen in die Tiefe und an anderer Stelle wieder hinaus gelangen. Gesprächsfragmente werden sinnbildlich zusammengeführt. Ebenso bilden scheinbar einzelne Wasserbecken in Wirklichkeit ein gemeinsames Ganzes. Die Klänge und Geräusche, die aus der Tiefe dringen, schaffen dabei Raum für eigene Assoziationen. Auf der matten Betonoberfläche befinden sich Intarsien aus speziell behandeltem, glänzendem Metall. Diese Elemente erinnern an glitzernde Wasserspiegelungen: zerfließende Konturen von fragmentarischen Figuren und Objekten. Von weitem wirken sie wie übergelaufenes Wasser. Beim Nähertreten verändert sich die Wahrnehmung – ein Zusammenspiel aus Realität und Fiktion.
Stand: Wettbewerbsbeitrag
Verfahren: offener internationaler Realisierungswettbewerb
Auslober: Stadt Chemnitz
Projektteam: Philipp Baumhauer, Thorsten Rothmann
Kollaboration mit der Künstlerin Sophie Aigner
Visualisierung: Baumhauer Architekten