Institut für Personengeschichte - Bensheim, 2017
Das Institut für Personengeschichte befindet sich in einem Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert im Stadtkern Bensheims. Ein bislang ungenutzter historischer Gewölbekeller bot die Möglichkeit das Institut um einen Seminar- und Leseraum zu erweitern. Um das fensterlose Untergeschoss in einen athmosphärischen und zeitgemäßen Seminarraum zu verwandeln, waren einige architektonische Eingriffe nötig. Die für ein Gewölbe immanenten Qualitäten wurden gestärkt, indem zunächst bestehende Ein- und Anbauten entfernt wurden. Die „purifizierten“ Flächen konnten somit ihre wahre Größe und Form entfalten. Eine diffusonsoffene Vorsatzschale wurde als „zweite Haut“ unter das Gewölbe konstruiert. Die natürliche Mauerwerksfeuchtigkeit kann dadurch zwischen Bestandsgewölbe und gebogener Trockenbauschale über zirkulierende Luft gezielt abgeleitet werden. Technische Einbauten und Akutstikmaßnahmen wurden in diese Haut integriert. Eine hinterleuchtete Glasfläche erzeugt an der Stirnseite des Raumes eine unbestimmbare räumliche Tiefe und eine angenehme Beleuchtungssituation. Das abstrakte Fenster läßt den Nutzer vergessen, dass er sich im Kellergeschoss befindet und wird zur Illusion. Die im Raum verwendeten langlebigen und natürlichen Materialen wie Terrazzoböden, Kalkputz und Eichenholz sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Eine Teeküche mit Garderobe sowie ein WC ergänzen den Seminarraum um die notwendige Infrastruktur. Eine schlichte Wendeltreppe erschließt die neuen Räumlichkeiten vom Institutsbereich aus.
Stand: realisiert
Bauherr: Institut für Personengeschichte
Baubeginn: September 2016
Fertigstellung: Juni 2017
BGF: 60 m²
Projektteam: Philipp Baumhauer, Moritz Fritz, Kevin Driscoll
Ausschreibung Vergabe, Bauleitung: Karl-Martin Schumann, WSW
Fotos: Jan Bitter